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Arbeitskreis wünscht sich Verstärkung

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Der fehlende Nachwuchs ist eine der größten Herausforderungen, denen sich der Arbeitskreis Wildpark Völlinghausen in der nächsten Zeit stellen muss. „Das Durchschnittsalter unserer Mitglieder liegt derzeit bei um die 70 Jahre“, machte Friedhelm Linnhoff die Dringlichkeit im Rahmen der jährlichen Sitzung des Arbeitskreises Wildpark Völlinghausen deutlich.

Ob bei den täglichen Fütterungen, der Tierpflege, dem Abholen von Futter, bei Führungen sowie bei der Instandhaltung der baulichen Anlagen oder bei kurzfristigen Einsätzen nach Stürmen oder Starkregen – im Wildpark gibt es für die Mitglieder des Arbeitskreises immer etwas zu tun. Das wurde einmal mehr deutlich, als der Vorsitzende des Arbeitskreises den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2023 vorstellte. Allein über vierzigmal kontrollierten Friedhelm Linnhoff und Clemens Hillebrand die Bäume und Zäune um zu schauen, ob sich diese nach Stürmen oder anderen Wetterereignissen in die Quere gekommen waren.

Ein Grund dafür sind unter anderem vier umsturzgefährdete Bäume, die bereits seit April 2022 mehrfach Thema bei Gesprächen zwischen Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung und Mitgliedern des Arbeitskreises waren. „Jetzt soll zeitnah ein weiteres Treffen mit Bauamtsleiter Jürgen Schmidt und der neuen Försterin Andrea Lenke im Wildpark stattfinden, um das Problem endlich zu lösen“, berichtete Friedhelm Linnhoff. Unabhängig davon haben die Mitglieder des Arbeitskreises im Laufe des Jahres gleich mehrere Schäden durch umgestürzte Bäume behoben, den Wildpark nach Starkregen von Unrat befreit und die notwendigen Gras-, Brennnessel-, Baum- und Heckenschnittarbeiten vorgenommen. Außerdem haben sie die vier Minischafe geschoren – die übrigen Schafrassen im Wildpark müssen nicht geschoren werden – sowie im April und Oktober die Klauenpflege inklusive Wurmkur bei den Ziegen und Schafen durchgeführt. 

Die kommende Klauenpflege, die für April / Mai geplant ist, dürfte deutlich arbeitsintensiver werden, denn bei diesem Termin und auch schon im Vorfeld müssen einige zusätzliche Arbeiten erledigt werden. „Spätestens bei der nächsten Klauenpflege müssen alle Alttiere mit Ohrmarken versehen sein und die Ohrmarkennummern in einem Bestandsverzeichnis, das wir bisher noch nicht haben, registriert sein“, erklärt Friedhelm Linnhoff. Alle Zu- und Abgänge müssen durch Begleitpapiere dokumentiert werden und das gilt auch für Jungtiere, die allerdings bis zu einem Alter von neun Monaten keine Ohrmarke benötigen. „Hier wird uns von Seiten des Kreisveterinäramtes ein enormer bürokratischer Aufwand aufgebürdet“, resümiert der Leiter des Arbeitskreises.

Ein Grund mehr, um sich auf die Suche nach weiteren Ehrenamtlichen zu machen, die das Team vom Arbeitskreis Wildpark Völlinghausen bei einzelnen Aktionen oder regelmäßigen Aktivitäten unterstützen möchten. Ob einmal in der Woche, einmal im Monat oder einmal im Jahr – der Arbeitskreis freut sich über jedwede Unterstützung.

Doch nicht bei allen Arbeiten im Wildpark brauchten die Mitglieder des Arbeitskreises 2023 mitanzupacken. So übernahm ein Unternehmen aus Deiringsen im Dezember das Installieren eines neuen Netzes über dem Geflügelgehege samt neuer Pfosten sowie den Bau eines Zauns. Ein Fachbetrieb aus Stockum pflanzte gespendete Bäume im Wildgehege. Auch der Förderverein des Wildparks leistete ganze Arbeit. So berichtete Hubert Klyscz als dessen Vorsitzender unter anderem vom Ausbau der Waldbienenstation, der Einweihung des Dendrariums und – etwas ausführlicher – vom Wildpark-Haus, das mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Wildparks ist und von den Besuchern sehr gut angenommen wird. Nicht zuletzt wegen der engagierten und seit Ende November zertifizierten Wildpark-Ranger, die es nahezu jeden Sonntag mit Leben füllen. Das nächste Großprojekt sei die Großvogelvoliere, deren Bau aus tierschutzrechtlichen Gründen keinen Aufschub dulde.

„Gefördert werden könne das Projekt von LEADER“, erklärte Johannes Mertens dazu. „Die weiteren Planungen könnten in diesem Jahr und der Bau im kommenden Jahr starten, allerdings müsste dafür LEADER eine Förderung zugesagt und der Rat die dann noch offenen Mittel freigegeben haben.“ Der Ortsvorsteher von Völlinghausen ist mittlerweile seit über 40 Jahren in dem Gremium, das 1964 vom Bürgergremium zum politisch besetzten Wildparkausschuss wurde, aus dem später der Arbeitskreis Wildpark Völlinghausen hervorging.

Beim Tierbestand haben sich seit der letzten Sitzung keine großen Änderungen ergeben. Mitte Februar wurden im Wildgehege 38 Tiere gezählt. Da zu diesem Zeitpunkt einige weibliche Tiere trächtig waren, hat Paul James den voraussichtlichen Bestand auf 53 Tiere geschätzt. Im Gehege der Ziegen gab es in den letzten Wochen und Monaten reichlich Nachwuchs, denn einige Böcke waren sehr aktiv. In der Vogelvoliere neben dem Wildpark-Haus leben derzeit genau 100 Vögel, wobei die Wellensittiche mit 38 Exemplaren deutlich in der Überzahl sind. Insgesamt sind dort neun verschiedene Arten untergebracht, eine weitere soll folgen.

Eine Neuerung gibt es auch bei der Verteilung der Aufgaben, denn Daniel Rasche und Manfred Brune haben sich bereit erklärt, künftig die Kassenprüfung zu übernehmen. Um die Gemeinschaft innerhalb der Arbeitskreis-Mitglieder zu stärken, soll es für alle aktiven Mitglieder des Arbeitskreises wieder ein gemeinsames Wild-Essen sowie ein Sommergrillen geben.