„Was wir vorhaben, ist sehr herausfordernd“, stimmte der Fördervereins-Vorsitzende Hubert Klyscz die Mitglieder des Arbeitskreises gleich zu Beginn der Sitzung auf einen ambitionierten Plan ein. Denn künftig soll der Arbeitskreis eine komplett neue Struktur mit Vorstand und Doppelspitze und Beisitzern erhalten. Außerdem soll eine Geschäftsordnung erarbeitet werden, über die bei der Arbeitskreissitzung im März 2026 abgestimmt werden soll. Für das Vorhaben sicherte Hubert Klyscz die volle Unterstützung des Fördervereins zu.
Personaldebatten standen bei diesem Treffen des Arbeitskreises Wildpark Völlinghausen am Mittwochabend im Feuerwehrgerätehaus nicht auf der Tagesordnung. „Heute geht es darum, die konkreten Pläne für die neue Umstrukturierung vorzustellen, Anregungen zu sammeln und bei den Arbeitskreismitgliedern Interesse für einzelne Positionen und / oder Tätigkeiten zu wecken, die spätestens im September neu vergeben werden müssen.“ Denn im Zuge der Kommunalwahlen am 14. September werden die Ausschüsse neu besetzt und Friedhelm Linnhoff, der aktuelle Vorsitzende des Arbeitskreises, hatte bereits im Frühjahr erklärt, dass er aus gesundheitlichen und familiären Gründen dann nicht mehr für das Amt zur Verfügung steht.
Der Völlinghausener, der im Laufe der Jahre immer mehr Aufgaben übernommen hat, ist nahezu täglich am Wildpark Völlinghausen aktiv. Er kümmert sich vor Ort darum, dass die Futterautomaten gefüllt sind und hat darüber hinaus zahlreiche weitere Tätigkeiten und Verantwortungen, die künftig von anderen Ehrenamtlichen übernommen werden sollen beziehungsweise müssen. In der neuen Struktur, die Ortsvorsteher Johannes Mertens vorstellte, ist angedacht, dass sich für die Schwerpunkte Großvögel, Ziervögel, Hirsche sowie Schafe / Ziegen jeweils ein Ehrenamtlicher findet, der die Verantwortung für die Aufgaben übernimmt und zugleich als Beisitzer fungiert.
Wenn es um wichtige Beschlüsse des Arbeitskreises geht, sollen neben der Doppelspitze weitere Personen auf die Entscheidung Einfluss nehmen können. „Ähnlich wie bei einem Verein haben wir vor, eine Art Vorstand zu bilden, zu dem neben der Doppelspitze auch ein Kassierer, ein Schriftführer, ein Vorstandsmitglied des Fördervereins, ein Vertreter der Politik und ein Vertreter der Gemeinde, die Eigentümer des Wildparks ist, gehören soll“, erklärte Johannes Mertens, Vorstandsmitglied des Fördervereins. In der kommenden Woche ist ein Gespräch mit Vertretern der Gemeinde anberaumt, um die neue Struktur auch dort vorzustellen und über die Umverteilung der vielen Aufgaben zu sprechen.
Auf die Ehrenamtlichen, die sich als Beisitzer engagieren möchten, kommt nicht nur Arbeit zu. „Wir geben ihnen auch die Möglichkeit, sich in dem jeweiligen Thema zu qualifizieren, wenn sie Interesse daran haben“, erläuterte Hubert Klyscz. „Wenn jemand beispielsweise Beisitzer für den Bereich Schafen / Ziegen werden möchte, finanzieren wir ihm vom Förderverein gerne einen einwöchigen Lehrgang Schaf- / Ziegenhaltung mit theoretischem und praktischem Teil – von dem kommt man mit einer ganz anderen Kompetenz zurück.“
Eine weitere Änderung betrifft die Verzahnung von Arbeitskreis, Förderverein und Wildpark-Rangern, denn diese soll deutlich intensiviert werden. „Damit soll mehr Verständnis und Wertschätzung für die Arbeit von allen geschaffen werden und auch mehr Gemeinschaft entstehen“, so der Fördervereinsvorsitzende. „Daher soll es neben dem Vereinsausflug im Juni für alle im August noch ein gemeinsames Frühstück oder Grillen geben.“
Vorgestellt wurde bei der Arbeitskreissitzung auch der neue Entwurf der Großvogelvoliere, der sich von der Aufteilung noch etwas verändert hat, inklusive der Möglichkeit, den Ziegen und Schafen etwas näher zu kommen. „Ins Gehege reingehen können die Besucher auch dann nicht, aber sie können die Ziegen und Schafe über einen seitlichen Zugang deutlich bequemer streicheln“, verriet Johannes Mertens. Der Ortsvorsteher hofft, dass der Bauantrag zeitnah genehmigt wird, so dass die einzelnen Gewerke ausgeschrieben werden können, und die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen.“
Die nächste Sitzung des Arbeitskreises ist für den 27. August terminiert. Wenn die Gemeinde mit der Umstrukturierung einverstanden ist, sollen dann die einzelnen Positionen mit Ehrenamtlichen besetzt werden. Wenn sich zwei Vorsitzende gefunden haben, werden diese der Gemeinde vorgestellt, denn die finale Entscheidung über die Besetzung der Doppelspitze wird in der Ratssitzung der Gemeinde nach der Kommunalwahl getroffen.

In den vier Gehegen der neuen Großvogelvoliere sollen verschiedene Fasan- und Rebhuhnarten leben, in einem weiteren Raum können die Besucher durch eine isolierte Fensterscheibe beobachten, wie Rebhuhneier ausgebrühtet werden. Grafik: Optimal Planen & Bauen
