Darauf haben die Mitglieder des Fördervereins Wildpark Völlinghausen lange warten müssen, doch endlich nimmt ihr lang geplantes Herzensprojekt Formen an. Das WildparkHaus steht. Wenn auch erst der Rohbau, denn die Arbeiten von Dachdecker und Zimmerer sind noch nicht abgeschlossen.
Auch im Inneren ist noch einiges zu tun. „Wir haben unsere Bestellung für die Möbel und die weitere Innenausstattung längst aufgegeben und können es kaum erwarten, dass sich das WildparkHaus mit Leben füllt“, sagt Hubert Klyscz. Der Vorsitzende des Wildpark-Fördervereins hat gemeinsam mit seinem Stellvertreter Michael Müller-Inkmann Anfang Dezember das Präparat eines jungen Rehbocks von einem Tierpräparator aus Rüthen abgeholt (wir berichteten).
„Das wird unser erstes Reh im Wildpark Völlinghausen“, sagt Hubert Klyscz, der mit diesem Präparat Aufklärungsarbeit machen möchte. „Mit Hilfe dieses Rehbocks können wir den Besuchern, die ihren Kindern und Enkeln die vermeintlichen Rehe und Hirsche in unserem Wildpark zeigen, anhand typischer Merkmale darlegen, dass es sich bei den in unserem Wildpark lebenden ´Wild´-Tieren nicht um Rehwild, sondern um Rot-, Dam- und Sikawild handelt“, sagt Ortsvorsteher Johannes Mertens, der ebenfalls im Vorstand des Wildpark-Fördervereins ist.
Rehbock ist das größte Tierpräparat im WildparkHaus
Der Rehbock ist zwar das größte Präparat, aber bei weitem nicht das einzige, das den kleinen und großen Besuchern die meist heimische Tierwelt näherbringen möchte. „Wir haben viele interessante Präparate, von denen im WildparkHaus gar nicht alle Platz haben werden“, verrät der stellvertretende Vorsitzende Michael Müller-Inkmann. „Daher werden die Präparate regelmäßig gewechselt.“ Ein Bartgeier, diverse Eulenvögel wie Uhu und Waldohreule, Greifvögel wie Mäusebussard und Habicht sowie Krähen warten schon in den Kellern einiger Mitglieder des Fördervereins auf den Umzug in das neu gebaute Holzhaus. Die Präparate sind allesamt Spenden von Privatleuten sowie vom Naturkundemuseum in Paderborn.
Xylothek ist echtes Highlight
Ein weiteres Highlight dürfte die im Kreis Soest und Umgebung wohl einmalige Xylothek sein. Diese Holzbibliothek wird rund drei Dutzend Bücher aus dem Holz heimischer Bäume beinhalten, aber auch solche aus den Baumstämmen außergewöhnlicher Baumarten, deren Namen vermutlich einige noch nie gehört haben. „Fest bestellt sind unter anderem Bücher aus dem Holz des Efeus, des Gingkos, des Wacholders, der Platane und der Weißtanne“, sagt Michael Müller-Inkmann, der als Arborist ein ausgewiesener Experte für Bäume und deren Pflege ist. Angefragt seien unter anderem Holzbücher aus dem Holz eines Schnurbaums sowie des Eisenholzbaums. „Wir wissen aber erst im kommenden Jahr, ob wir die auch bekommen werden.“
Bäume für Dendrarium stehen noch nicht fest
Einige der Bäume, deren Holz in Form eines Buches in der Xylothek zu sehen und vor allem zu fühlen sein werden, sollen im Dendrarium gepflanzt werden. Dieses soll im Naturerlebnisraum Völlinghausen, genauer gesagt auf einem Teil der Fläche hinter dem Parkplatz Engelslieth, kurz hinter der Streuobstwiese entstehen. Welche Bäume dort konkret gepflanzt werden, steht allerdings noch nicht fest“, weiß Michael Müller-Inkmann. „Wir müssen erst eine Standortbewertung machen, bei der wir unter anderem Bodenproben nehmen und diese untersuchen lassen.“ Danach erstellt der stellvertretende Vorsitzende des Wildpark-Fördervereins einen Pflanzplan, wenn er bis dahin die Angebote der Baumschulen hat. „Von denen werde ich aber wohl erst im nächsten Jahr etwas hören“, sagt Michael Müller-Inkmann. Dann soll es auch mit dem WildparkHaus weitergehen.